Die Frage, wo sich der Wiener‐Platz in Stuttgart‐Feuerbach tatsächlich befindet, ist nicht einfach zu beantworten. Er umfasst nicht nur den, bis 1938 Postplatz genannten, Bereich der Straßenkreuzung Wiener‐/Steiermärker-Straße, den Platz um den Hochbunker und den Bahnhofsvorplatz, sondern ebenfalls den zukünftigen 'Quartiersplatz', auf dem sich bis vor einigen Jahren das Postgebäude und das 'Schoch‐Areal' befanden.
Bei Betrachtung des gesamten heutigen Wiener‐Platzes fällt auf, dass dieser zum einen durch die oberirdisch verlaufende Straßenbahnlinie geteilt wird, zum anderen jedoch durch den unter den Gleisen liegenden Bunker verbunden ist. Obwohl nur das unscheinbare Eingangsgebäude des Bunkers sichtbar ist, geht von dessen Baumasse und historischer Dimension eine bestimmende Wirkkraft aus.
Zwei Jahre bevor die Nationalsozialisten 1940 mit dem Bau des Bunkers am Postplatz begannen, wurde dieser aus Anlass eines Hitlerbesuchs in Stuttgart zusammen mit den umliegenden Straßen einer Umbenennung unterzogen, welche die Verbundenheit zwischen Deutschland und Österreich zum Ausdruck bringen sollte. Diese Umbenennung wurde nach dem Ende des zweiten Weltkrieges nicht rückgängig gemacht, sondern bis heute beibehalten.
Im Rahmen des Wettbewerbs 'Bunker.Resonanz' werden sechs Teilbereiche des Wiener Platzes neu bestimmt und bedeutenden Persönlichkeiten, die alle den Nachname 'Wiener' tragen, gewidmet. Während der Aktionswoche vom 2.-7. Juni 2025 stellen Expert*innen aus Kultur und Wissenschaft die neuen Namenspatron*innen vor.